Built-in Stability

Built-in Stability
automatische Stabilisierung; Begriff der  Finanzwissenschaft im Bereich der  Fiskalpolitik. Automatisch mit dem Konjunkturverlauf variierende Positionen auf der Einnahmen- oder Ausgabenseite des  Budgets ( Built-in Flexibility) können unter bestimmten Voraussetzungen stabilisierend genutzt werden ( Konjunkturpolitik). „Automatisch“ deshalb, da die antizyklische Wirkung ohne Beteiligung von Parlament und Regierung eintritt, die bei einer diskretionären antizyklischen Finanzpolitik stets notwendig ist.  Lags werden somit vermieden, Ermessensentscheidungen bleibt im Vollzug kein Raum.
- Voraussetzung für die Wirksamkeit der automatischen Stabilisatoren ist allerdings, dass die öffentlichen Haushalte bereit und in der Lage sind, die im Konjunkturverlauf entstehenden Defizite (Überschüsse) zu finanzieren (stillzulegen) ( Konjunkturausgleichsrücklage).
- Beispiele für automatische Stabilisatoren: (1) Steuersystem: Bei progressiver Ausgestaltung der  Einkommensteuer steigen (sinken) bei steigenden (sinkenden) Einkommen im Fall eines konjunkturellen Aufschwungs (Abschwungs) die Steuereinnahmen stärker als das Volkseinkommen ( Aufkommenselastizität größer Eins) und bremsen dadurch die konjunkturelle Bewegungstendenz, sofern die Ausgaben konstant bleiben oder in geringerem Ausmaß verändert werden. (2) Arbeitslosenversicherung: Im konjunkturellen Aufschwung (Abschwung) sind die Einnahmen (Ausgaben) der Arbeitslosenversicherung relativ hoch, die Ausgaben (Einnahmen) dagegen relativ niedrig; somit wird auch hierdurch die konjunkturelle Bewegungstendenz gedämpft.

Lexikon der Economics. 2013.

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